Während den ca. 10 Monaten der Schwangerschaft verändert sich dein Körper stetig. Während deine körperliche Belastbarkeit eher abnimmt, steigen die Ansprüche an ein gezieltes, deinem individuellen Leistungsstand angepasstes Training.
Hierfür eignet sich Pilates in Kleingruppen optimal! Durch das gezielte und sehr sanfte Ansteuern der Beckenboden- und der tiefen Bauch- und Rückenmuskulatur, kann das Pilates Training bei schwangerschaftsbedingten Beschwerden wie Symphysenlockerung, Rückenschmerzen und Inkontinenz helfen. Durch die Pilatesatmung lernst du verschiedene Atemräume kennen, was unter der Geburt sehr hilfreich sein kann. Zudem hilft dir die regelmäßige, sehr bewusste Bewegung, mit deinem sich ständig verändernden Körper im Einklang zu bleiben. Das kann dir helfen, dein Körpergefühl trotz der kontinuierlichen Veränderungen zu verbessern und dein Vertrauen in deinen Körper zu bestärken. Nicht zuletzt sorgt eine gute Fitness dafür, dass du deinen Alltag gut bewältigen kannst und hilft dir auf jeden Fall auch unter der Geburt, die häufig körperlich anstrengend ist.
Wann kann ich mit Pilates in der Schwangerschaft beginnen?
Du kannst prinzipiell jederzeit während der Schwangerschaft mit Pilates beginnen und es häufig bis zur Geburt durchführen, da die Übungen so auswählt und angepasst werden können, dass sie immer deinem aktuellen Leistungsstand entsprechen. Wichtig: besprich dein Vorhaben im Vorfeld mit deinem Gynäkologen bzw. deiner Gynäkologin und deiner Hebamme. Sollte in deinem Fall etwas gegen Pilates Training sprechen, wissen diese beiden Personen das. Lass dir zu Sicherheit ein Attest von deinem Arzt/deiner Ärztin darüber geben, dass keine Kontraindikationen für Pilates Training vorliegen.
Welche Übungen sollte ich in der Schwangerschaft nicht machen?
Pauschal gilt: sobald dein Bauch sich sichtbar wölbt, solltest du die gerade Bauchmuskulatur nicht mehr isoliert trainieren, um die Entstehung der Rektusdiastase nicht zu forcieren. Das ist z.B. bei der Pilatesübung Roll-up oder auch beim Roll-down der Fall, ebenso beim Teaser und seinen Vorübungen, sowie den Hundred in Rückenlage. Ab diesem Zeitpunkt solltest du dich übrigens auch bemühen, dich über die Seite hinzulegen und aufzustehen. Individuell kann es zu jedem Zeitpunkt der Schwangerschaft noch weitere Übungen bzw. Bewegungen geben, die (temporär) nicht durchgeführt werden sollten. Ab wann Übungen in Bauchlage und Rückenlage für dich nicht mehr durchführbar sind, wirst du selbst am besten feststellen.
Woran erkenne ich ein:e gute:n Pilatestrainer:in?
Der Beruf "Pilatestrainer" ist in Deutschland nicht geschützt und du brauchst keinerlei Vorkenntnisse, um dich ausbilden zu lassen bzw. dich selbst als Pilatestrainer:in zu bezeichnen. Versuche deshalb, Informationen zur Ausbildung deines/r Lehrer:in zu bekommen: Hat er/sie eine Ausbildung an einem renommierten Institut genossen, evtl. sogar eine Grundausbildung in einem medizinischen oder sportwissenschaftlichen Beruf?
Vor der ersten Stunde sollte ein kurzes Gespräch stattfinden, in dem du nach deinem bisherigen Schwangerschaftsverlauf, der aktuellen Schwangerschaftswoche oder dem errechneten Geburtstermin gefragt wirst und generell zu deinem Gesundheitszustand. Beispielsweise bitte ich jede:n Teilnehmer:in um das Ausfüllen eines Anamnesebogens, bevor meine Pilates Kurse beginnen. Eventuell wirst du auch um die Vorlage eines ärztlichen Attestes gebeten, das besagt, dass keinerlei Kontraindikationen für Pilates Training in der Schwangerschaft vorliegen.
Möglicherweise können auch Freundinnen, dein Arzt/deine Ärztin oder deine Hebamme dir eine:n gute:n Trainer:in empfehlen.